Aktuelle Exponate

Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate


  • Steinbockhornschale

    Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Horn des in den Salzburger Bergen erlegten Steinwildes verarbeitet. Man schrieb dem Material heilende Kräfte zu. Daher entstanden unter den Händen lokaler Handwerksmeister nicht nur Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie die Steinbockhornschale des Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, sondern unter anderem auch Fingerringe für Menschen, die an Gicht litten.

    Die massenhafte Verarbeitung von Horn führte allerdings auch zur starken Dezimierung der ostalpinen Steinböcke am Beginn des 18. Jahrhunderts. Im Zillertal etwa werden Steinböcke in schriftlichen Dokumenten der Zeit 1706 das letzte Mal erwähnt.

    Erst um die Mitte des 18. Jahrhundert ging es mit der Zahl der Steinböcke in den Salzburger Bergen wieder bergauf. Etwa um dieselbe Zeit werden Hornschnitzer in Dokumenten der Zeit als in Salzburg ansässig erwähnt: etwa Lorentz Härmler als „Steinbockhornschnitzer in der Gstätten“ oder die Bildhauer Leopold Ehegasser und Joseph Glarer.


  • Buttenträger von Simon Troger

    Die sogenannten Handsteine gelten als Höhepunkte barocker und spätbarocker Bergmannskunst. Handsteine sind besonders schön kristallisierte Mineral- oder Erzstufen, die unter Einbringung von Motiven aus dem bergmännischen Alltag künstlerisch bearbeitet und auf kostbaren Sockeln ausgestellt wurden. Von diesen seltenen Zeugnissen der Bergbaukunst ist weltweit kaum mehr als ein Dutzend erhalten.

    Die bergmännische Schatz- und Wunderkammer im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang präsentiert zwei Handsteine mit darauf angebrachten Figuren, sogenannten Buttenträgern, gefertigt im späten 18. Jahrhundert in der Tiroler Werkstatt von Simon Troger.

    Zunächst eine große schreitende Figur mit Hut, das Gesicht aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gearbeitet, die auf einem aus Mineralien und Gesteinen zusammengesetzten Hügel angebracht ist. Zu erkennen sind Rauchquarz, Glimmerschiefer, Aktinolith (aus dem Griechischen für „Strahlstein“), aber auch ein kleines Amethyststück, polierte Karneole, Schnecken und Korallen. Der Handstein samt Figur sitzt auf einem vergoldeteten, aus Holz gefertigen, geschwungenen Sockel.

    Ganz ähnlich der zweite Handstein aus der Werkstatt des Tiroler Meisters Simon Troger: auf einem aus Holz halbkreisförmig geschnitzten und vergoldeten Sockel ist ein aus Mineralien und Gesteinen zusammengefügter Hügel aufgebracht. Auch hier sind Rauchquarz, Marmorstückchen, ein sehr charakteristischer, spitz zulaufender Aktinolith, aber auch kleine polierte Karneole, Korallen und Muscheln zu erkennen. Darauf eine große Figur mit hohem Hut, Gesicht und Hände aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gefertigt.

    Beide Handsteine mit Figuren sind Leihgaben des Bankhauses Spängler in Salzburg.


  • Georgius Agricola

    Georgius Agricola (lat. für Georg Bauer) war ein deutscher Arzt, Apotheker und Wissenschaftler, der als „Vater der Mineralogie“ und Begründer der modernen Geologie und Bergbaukunde gilt. Sein Hauptwerk „De re metallica libri XII“, die „12 Bücher über den Bergbau“, erschien erstmals 1556, ein Jahr nach seinem Tod, in lateinischer Sprache in Basel.

    Agricolas Werk ist das Ergebnis zahlreicher Reisen in die Bergbaureviere des sächsischen und böhmischen Erzgebirges und stellt die erste systematisch technologische Untersuchung des Bergbau- und Hüttenwesens dar. Mit zahlreichen als Holzschnitte ausgeführten Abbildungen versehen, fasst der Autor das gesamte bergmännische Wissen seiner Zeit zusammen und wurde damit zum Begründer der Bergwissenschaften. Zwei Jahrhunderte lang blieben Agricolas Bücher das maßgebliche Werk zu diesem Thema.

    Später wurde das berühmte Bergbaubuch in zahlreiche Sprachen übersetzt. Philippus Bechius (1521–1560), ein Freund Agricolas und Professor an der Universität Basel, übertrug die Schrift ins Deutsche und veröffentlichte sie 1557 unter dem Titel „Vom Bergkwerck XII Bücher“.

    Die bergmännische Schatz- und Wunderkammer im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang präsentiert drei verschiedene Ausgaben des berühmten Werks.

    Die zweite lateinische Ausgabe aus dem Jahr 1561, die zweite deutschsprachige Ausgabe aus dem Jahr 1580 mit dem Titel „Bergwerck Buch“ sowie die erste englischsprachige Ausgabe aus dem Jahr 1912, die ebenfalls den Titel „De re metallica“ trug.

    Diese erste Übersetzung ins Englische wurde vom Ehepaar Herbert Clark und Lou Henry Hoover publiziert, die zahlreiche Kommentare und Fußnoten hinzufügten. Herbert Clark Hoover war nicht nur gelernter Bergbauingenieur und erfolgreicher Unternehmer, sondern von 1929 bis 1933 auch der 31. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

    Die drei Ausgaben des Werkes von Georgius Agricola „De re metallica libri XII“, die im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang zu sehen sind, stammen aus der berühmten Privatsammlung bergmännischer Kunst von Achim und Beate Middelschulte aus Essen.


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