Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate
- LöwenmadonnaLöwenmadonna
Der Typus der Madonna, die auf einem Löwen steht oder thront, ist sehr selten. Vermutlich entstanden die ersten dieser Bildwerke in der Frühzeit Kaiser Karls IV. in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Die im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang ausgestellte Skulptur gehört zu jenem exklusiven Kreis der Salzburger Löwenmadonnen, welchem weltweit lediglich sechs weitere Figuren angehören: eine im Museum Bachschmiede in Wals bei Salzburg, zwei im Bayerischen Nationalmuseum München, eine in Hamburger Privatbesitz, eine im Bode-Museum Berlin und eine sechste Löwenmadonna im Louvre in Paris.
Die Löwenmadonna des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang ist um 1370 entstanden und aus Zirbenholz gearbeitet. Die Beschreibung der Löwenmadonna im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang stimmt im Grunde mit der älteren Löwenmadonna aus dem Bayerischen Nationalmuseum München überein. Mit der Krone und dem heute fehlenden Zepter in der linken Hand stellt sie die Himmelskönigin dar. Der herabfallende Schleier, der über der Brust zusammengeknöpft scheint, bedeckt nur den Scheitel, die Locken an beiden Seiten des Gesichts bleiben frei.
Ein archaisches Lächeln belebt ihr Gesicht ebenso wie jenes des Jesuskindes. Den Körper durchzieht ein starker S-Schwung. Das Jesuskind, in eine Windel gehüllt, sitzt frontal auf dem rechten Arm der Mutter.
Auf der niedrigen Sockelplatte duckt sich der Löwe. Sein Rachen ist geöffnet ohne die Zähne zu fletschen, er besitzt eine dichte, stilisierte Mähne, der Schwanz ist zwischen die Beine gezogen. Das Jesuskind, dessen Arme nur noch in Stümpfen erhalten sind, hat wohl ursprünglich seine rechte Ohrmuschel berührt und damit gezeigt, dass es dem Gebrüll des Löwen unter ihm, dem Symbol für Auferstehung, lauscht.
Maria steht mit beiden Beinen auf dem Löwen. Die zentrale Partie der Draperie, also der kunstreichen Anordnung der Mantelfalten, wird von den in konzentrischen Kreisen nach unten verlaufenden Faltenbögen beherrscht.
Der blaue Mantel der Gottesmutter endet etwa in Kniehöhe, darunter wird ein rotes Gewand sichtbar, das deutlich enger anliegend in Richtung des Löwenkörpers abfällt.
- Schraubmedaille von Abraham RemshardSchraubmedaille von Abraham Remshard
Die silberne Schraubmedaille im Besitz des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang, die thematisch den Salzburger Emigranten der Jahre 1731 und 1732 gewidmet ist, stammt aus der Werkstatt des berühmten Meisters Abraham Remshard in Augsburg.
Als Schraubmedaillen werden medaillenähnliche Schmuckstücke bezeichnet, die aus zwei mit einem Gewinde versehenen Teilen bestehen. Die Geschichte der Herstellung von Schraubmedaillen, aber auch Schraubmünzen oder Schraubtalern, begann im späten 16. Jahrhundert und reichte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Werkstatt Abraham Remshards in Augsburg war einer der führenden Betriebe, aber auch in Nürnberg und Wien wurden Schraubmedaillen produziert.
Die meisten der ab etwa 1730 hergestellten Objekte sind nicht nur signiert, sondern enthalten mit Kupferstichen auch wertvollen Inhalt. So auch die vorliegende Medaille des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang.
Die Vorderseite der Schraubmedaille zeigt eine Emigrantenfamilie in einer Landschaft mit den Salzburger Bergen im Hintergrund. Darüber ist Gott Vater in den Wolken zu erkennen, über ihm ein Spruchband: „Gehe aus deinem Vatterland und von deiner Freindschaft“.
Auf der Rückseite der Medaille ist König Friedrich Wilhelm I. von Preußen abgebildet, der eine Abordnung von Salzburger Emigranten empfängt. Darüber ebenfalls ein Spruchband: „Die Könige sollen deine Pfleger sein“
Die kolorierten Kupferstiche, die den Inhalt der Schraubmedaille bilden, zeigen je eine Landkarte von Salzburg und Preußen sowie 17 Szenen aus der Geschichte der Salzburger Emigranten von 1731 und 1732.
- Gezähe und BeleuchtungGezähe und Beleuchtung
Als Gezähe – althochdeutsch, von gizawa‚ das „Gelingen“ bedeutet, bezeichnete man alle Werkzeuge, die der Bergmann für seine Arbeit benötigte. In erster Linie Schlägel und Eisen. Mit dem Schlägel in einer Hand, schlug der Bergmann auf das in der anderen Hand gehaltene Eisen, ein sogenanntes Berg-, Ritz-, oder Stufeisen und schrämte bzw. ritzte so das Gestein.
In den sogenannten Schram oder Ritz, also das durch Einschlagen entstandene Loch, setzten die Bergleute eiserne Stücke und dazwischen kleinere und größere Keile. Mit einem Fäustel, dem sogenannten Schlenkerhammer, wurde dann auf die Keile geschlagen, bis das Gestein brach. Ein weiterer Bergknappe lockerte währenddessen mit einer eisernen Brechstange die Gesteinsmassen.
Das war eine extrem harte und langwierige Arbeit. Wenn die Bergleute nicht vorankamen, halfen sie sich mit dem uralten Verfahren des Feuersetzens, bei dem durch Hitzeeinwirkung und anschließendes Abschrecken mit kaltem Wasser das Gestein mürbe gemacht wurde.
Im ausgehenden 17. Jahrhundert wurde diese über viele Jahrtausende traditionelle Abbaumethode durch die Sprengtechnik mittels Schwarzpulver ersetzt. Man fertigte nun tiefe Bohrlöcher an, in die Schwarzpulver gestreut wurde. Nach dem Verdichten mit dem Ladestock wurde eine Zündschnur eingesetzt, das Loch mit Sand oder Holzpflöcken verschlossen und anschließend gesprengt.
Damit die Bergleute ihrer Arbeit untertage nachgehen konnten, brauchten sie eine Lichtquelle, in der Bergmannsprache „Geleucht“ genannt. Zunächst wurden Kienspäne als älteste Form künstlicher Beleuchtung eingesetzt. Dies war mit erheblicher Rußentwicklung verbunden, gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen dann Talg- und Öllampen, genannt „Frösche“, zum Einsatz, später wurden diese dann durch Azetylen- und Karbidlampen ersetzt.
Letztere erbrachten zwar ein Vielfaches an Helligkeit, besaßen aber immer noch eine offene Flamme und bargen so die Gefahr einer sogenannten Schlagwetterexplosion, also der lebensgefährlichen Explosion brennbarer Grubengase.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Benzinlampen zum Einsatz, die hell genug brannten und auch nicht rußten. Damit hatte der Bergmann endlich ein sicheres und ausreichend helles Geleucht zur Verfügung.
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