Gewerkenhaus - Bergbauverwaltungsgebäude

Das 1593 errichtete Gewerkenhaus im ehemaligen Bergbaudorf Hütten verweist bereist auf einen der großen Inhaltlichen Schwerpunkte. Im ausgehenden Mittelalter hat der Bergbau in Leogang geblüht und durch die lukrierten Einnahmen hat auch die Kulturlandschaft in der Region einen Aufschwung erfahren.

Bis Anfang des 19. Jahrhundert diente das Haus immer der Funktion als Verwaltungsgebäude für den örtlichen Bergbau. Einer der letzten Administratoren in Leogang war der begnadete Landschaftsmaler und Tourismuspionier Michael Hofer, dem man im 1. Stock eine eigene Ausstellung widmete.

Nachdem das Haus zwischenzeitlich im Besitz des Österreichischen Bundes war, ist es durch den damaligen Bürgermeister Matthias Scheiber und dem damaligen Amtsleiter der Gemeinde Leogang und heutigen Museumsdirektor, Prof. Hermann Mayrhofer, gelungen, das Haus im Jahr 1989 für den Ort zu erwerben. Der neugegründete Bergbaumuseumsverein baute es mit Hilfe der Gemeinde in seinen ursprünglichen Zustand zurück um ein Bergbaumuseum zu begründen.

Aller Anfang ist schwer und so hat auch Prof. Mayrhofer mit 0 Exponaten versucht die Identität des Ortes zu bewahren. Sein Leitspruch war immer: „Wer nicht weiß wo er herkommt, weiß auch nicht wo er steht und wo er hingeht.“. Nach den großen Ausstellungserfolgen in den folgenden Jahren hat man 2003 mithilfe eines Leaderprogrammes das Haus unterirdisch um 250 m² Ausstellungsfläche erweitert, welche inzwischen Heimat der berühmten Gotiksammlung von Dr. Rudolf Leopold, der Sammlung Carl von Frey und der Sammlung Kuno Mayer sind und dem Haus zu großem Ansehen verhalfen.

Im Jahr 2019 gelang schließlich der unterirdische Zusammenschluss mit dem denkmalgerecht sanierten Thurnhaus. Diese Entwicklung zeigt, dass auch Museen am Land den Herausforderungen der heutigen Zeit gewachsen sind und durch großes Eigenengagement gepaart mit Leidenschaft, Persönlichkeit und Kontaktfreude große Träume verwirklicht werden können.